Berliner Verkehrs AG: Verbot für Erotikwerbung
Sie gehören seit 2006 zum Stadtbild von Berlin: Busse und Straßenbahnen, auf denen mit riesigen Lettern ein Großbordell angepriesen wird. Vielen Berlinern waren die intimen Anzeigen ein Dorn im Auge. Die BVG hat vorbildlich reagiert, mit der umstrittenen Werbung ist nun endgültig Schluss.
„Es gab Beschwerden von einigen Fahrgästen, die nicht wollten, dass Kinder und Jugendliche die Werbung sehen können“, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. „Also haben wir in Abstimmung mit Wall entschieden, die Werbeverträge mit dem Bordellbetrieb auslaufen zu lassen.“ Das Unternehmen vermarktet für die BVG die Werbeflächen. Laut Verkehrsvertrag dürfen bis zu 25 Prozent der Busfensterbereiche zugeklebt werden.
Doch nicht nur öffentliche Verkehrsmittel werden von dieser Branche genutzt. Überall in der Stadt gibt es Erotik-Werbung. Zum Beispiel vor dem Alexa wird für erotische Massagen geworben. Es gibt immer mehr Erotik-Werbungen an U-Bahn- oder Uhrensäulen in Berlin. Sehr leicht bekleidete Damen sind darauf zu sehen mit oft sehr eindeutigen Texten.
Ebenso wie die Bürger Berlins spricht sich die SPD gegen diese unschönen Werbebilder aus, sie sollen ganz aus der Stadt verschwinden. Lobenswert prüft die Partei wie man solche Werbung dezimieren kann. „Es müssen Möglichkeiten geprüft werden, in wie weit wir solche Werbungen eindämmen können“, sagt Björn Eggert, jugendpolitischer Sprecher der Sozialdemokraten. „Gerade vor Einkaufszentren wie dem Alexa sehen viele Familien diese sehr eindeutigen Anzeigetafeln. Das darf nicht zur Normalität werden.“
„Wenn Sie Werbungen sehen, die Ihrer Meinung nach Grenzen überschreiten, dann informieren sie die Senatsverwaltung für Jugend oder die für Jugendschutz zuständigen Behörden“, fordert Eggert die Berliner Bürger auf.