Bereitschaft, über Gott zu sprechen/Ergebnisse der vierten Glaubensumfrage des Bonifatiuswerks
Paderborn (kathnews). Für viele Menschen gehört es beim Gespräch von Gott unbedingt dazu, über eigene Glaubenserfahrungen berichten zu können. Dies geht aus den Ergebnissen der vierten Glaubensumfrage des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken hervor. Von mehr als 1000 Befragten, bei denen es sich laut Bonifatiuswerk um „engagierte Katholiken“ handelt, wünschen sich knapp 80 Prozent, über eigene Glaubenserfahrungen zu sprechen. Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, das ein Grundwissen über die Heilige Schrift notwendig sei, um „auf Fragen die passenden Antworten geben zu können. Für 14 Prozent war es wichtig, als Gläubige im Gespräch nicht allein zu sein, sondern bei schwierigen Themen durch andere Rückendeckung zu erhalten.
Die Umfrage zeigt ferner die grundsätzliche Bereitschaft unter engagierten Katholiken, über den Glauben und die Beziehung zu Gott sprechen. Nur zwei Prozent antworteten auf die Frage, bei welcher Gelegenheit sie über Gott sprechen mit „So gut wie nie“. Sowohl innerhalb eines geschützten Rahmens als auch „in fremder Umgebung mit unbekannten Menschen“ trauen sich die Befragten, das besagte Thema anzusprechen. Selbst am Arbeitsplatz würden sich gut 50 Prozent der engagierten Katholiken über das Thema unterhalten. Der Umfrage zufolge ist die Familie jedoch der bevorzugte Ort für solche Gespräche.
Warum es trotz dieser großen Bereitschaft vielen Menschen schwer fällt, mit anderen über ihre Beziehung zu Gott zu reden, beantworteten 65 Prozent mit mangelnder Praxis: „Viele haben es nicht gelernt, über ihren Glauben zu sprechen.“ 34 Prozent sehen in der Angst vor spöttischen und verletzenden Reaktionen der Nichtchristen einen Grund für die Sprachlosigkeit, während etwa 20 Prozent meinen, dass das allgemeine Desinteresse in der Gesellschaft gegenüber Glaube und Kirche Christen davon abhalte, über diese Themen mit anderen zu sprechen. Von den Befragten „engagierten Katholiken“ waren 13 Prozent der Meinung, Glaube sei Privatsache und daher wollten viele nicht ihre Mitmenschen „belästigen“. Msgr. Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerks, sieht in der mangelnden religiösen Sprachfähigkeit eine große Gefahr für die Glaubensweitergabe: „Wer nicht über seinen Glauben sprechen kann, gerät in eine innere Isolation.“
Quelle: KathNews