Belgien: Kirche gegen Sterbehilfe für Minderjährige
In
Belgien wird über eine Erlaubnis der Euthanasie auch für Minderjährige
debattiert. Geschockt darüber ist die katholische Kirche in dem Land,
berichtet der Erzbischof von Mechelen-Brüssel, André-Joseph Léonard,
gegenüber Radio Vatikan. Die Euthanasie-Debatte war vergangene Woche
wieder losgegangen, nachdem sich ein 44-jähriger belgischer Mann, der
früher eine Frau war, mittels Euthanasie umbringen ließ. Er hatte zuvor
erklärt, dass er nach seiner misslungenen Geschlechtsumwandlung
„unerträglichen psychischen Leiden“ ausgesetzt gewesen sei. Nun
diskutiert das Land darüber, ob das im Mai 2002 in Kraft getretene
Gesetz über legale Euthanasie auch noch ausgeweitet werden sollte.
Erzbischof Léonard warnt vor einer „gefährlichen Entwicklung“:
„Bei der politischen Debatte geht es um eine Ausweitung (der Euthanasie, Anm. d. Red.), die auch Minderjährige und psychisch kranke Menschen betrifft. Das ist für die Gesellschaft sehr gefährlich, wenn das erlaubt sein sollte. Mir ist wichtig, dass wir darüber sprechen. Als Bischofskonferenz haben wir schon Klartext gesprochen und werden das auch weiterhin tun. Denn wenn man eine Tür für die Euthanasie öffnet, dann wird ein ganzes Tor geöffnet. Es gibt dann kein Zurück mehr.“
Erzbischof Léonard will eine breite Debatte in Gesellschaft und Politik anstoßen – und zwar mit „rationalen“ Argumenten:
„Sterbehilfe für Minderjährige ist doch auch juristisch unlogisch. In Belgien – und das gilt auch anderswo – dürfen Minderjährige beispielsweise keine Verträge unterzeichnen oder heiraten. Sie dürfen auch nicht ein Auto lenken. Aber dafür dürften sie künftig legal um Sterbehilfe bitten und das ohne die Einwilligung ihrer Eltern? Das ist doch unlogisch! Das gilt übrigens auch für psychisch kranke Menschen.“
2012 ließen sich 1.432 Belgier durch Euthanasie töten, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Etwa 50 davon beriefen sich auf psychische Leiden.
„Bei der politischen Debatte geht es um eine Ausweitung (der Euthanasie, Anm. d. Red.), die auch Minderjährige und psychisch kranke Menschen betrifft. Das ist für die Gesellschaft sehr gefährlich, wenn das erlaubt sein sollte. Mir ist wichtig, dass wir darüber sprechen. Als Bischofskonferenz haben wir schon Klartext gesprochen und werden das auch weiterhin tun. Denn wenn man eine Tür für die Euthanasie öffnet, dann wird ein ganzes Tor geöffnet. Es gibt dann kein Zurück mehr.“
Erzbischof Léonard will eine breite Debatte in Gesellschaft und Politik anstoßen – und zwar mit „rationalen“ Argumenten:
„Sterbehilfe für Minderjährige ist doch auch juristisch unlogisch. In Belgien – und das gilt auch anderswo – dürfen Minderjährige beispielsweise keine Verträge unterzeichnen oder heiraten. Sie dürfen auch nicht ein Auto lenken. Aber dafür dürften sie künftig legal um Sterbehilfe bitten und das ohne die Einwilligung ihrer Eltern? Das ist doch unlogisch! Das gilt übrigens auch für psychisch kranke Menschen.“
2012 ließen sich 1.432 Belgier durch Euthanasie töten, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Etwa 50 davon beriefen sich auf psychische Leiden.
Quele: Radio Vatikan