Außer Kontrolle: Zahl der Mediensucht steigt unaufhaltsam

<p>(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Schon vor Corona war die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die immer mehr Zeit im Internet oder Online-Spielen verbringen, alarmierend hoch. Doch jetzt zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage das ganze Ausmaß.</p> <p>Wie die Frankfurter Rundschau am 21.10.21 berichtet, ist Deutschland mit einer Nutzungszeit von dreizehn Stunden auf dem Höchststand angelangt. Die Deutschen verbringen im Durchschnitt vier Stunden täglich mit Fernsehen und zweieinhalb Stunden im Internet.</p> <p>Zusätzlich verbringen die Deutschen heute mehr als doppelt so viel Zeit im Internet wie 2015: Laut Umfrage beschäftigen sie sich 149 Minuten täglich auf Online-Videos, Surfen, Social Media und Online-Shopping. Auf Radio entfallen obendrein 100 Minuten, auf Musikstreaming und CDs 46 Minuten, auf Games 45 Minuten. Gerade mal 25 Minuten bleiben für Bücher, nur 14 Minuten für Zeitungen.</p> <p>Es scheint, dass sich Erwachsene und Kinder nicht besonders unterscheiden was das Thema Mediennutzung betrifft. Immer mehr Eltern setzen keine klaren Grenzen oder Regeln. Sie prüfen nicht einmal was ihre Kinder im weltweiten Netz machen. Weil sie selbst die Kontrolle verloren haben. Kinder merken das sehr schnell und machen – wie soll es anders sein – eben das was ihnen vorgelebt wird. Kinder brauchen Grenzen – in allen Bereichen. Und sie brauchen Zeit, reale Zeit mit ihren Eltern, die ohne Handy mal wieder gemeinsam im Wald spazieren gehen. Da ist es</p> <p>auch bunt und farbenfroh und zudem noch sehr erholsam für alle.</p> <p>Auch ein junges Gehirn kann süchtig werden. Die Gefahr ist sogar eher noch größer als bei einem erwachsenen Gehirn, weil ein junges Gehirn noch nicht über eine bewusste Steuerung seiner Impulse verfügt. Die dafür in der Großhirnrinde erforderlichen Strukturen müssen erst aufgebaut werden. Gerade deshalb müssen wir Erwachsene dort bewusst steuernd bei unseren Kindern eingreifen, wo dies angebracht ist. Durch Anleitung, aber vor allem durch das von uns gelebte Vorbild. Wenn hier im Beispiel die Eltern selbst andauernd mit ihren Smartphones beschäftigt sind, wie soll ihr Kind da etwas anderes lernen. sagt Familienberaterin Katharina Weimer in einem Interview mit DerStandard.</p> <p>Die Studie einer Krankenkasse sagt folgendes: Viele Kinder und Jugendliche sind in der Corona-Pandemie abhängig von den Medien geworden. Sie sind so lange mit Handy und Co. beschäftigt, dass es nicht mehr gut ist für sie.</p> <p>Vier von hundert Kindern haben nicht im Griff wie lange sie mit einem Computerspiel oder den sozialen Medien beschäftigt sind. Sie landen bei über vier Stunden – vor Corona waren es zwei Kinder, die dies nicht mehr kontrollieren konnten.</p>