Anstieg von Gewaltopfern unter Kindern in NRW: Studie soll Ursachen untersuchen
(DVCK e.V. – Aktion Kinder in Gefahr) Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) plant eine eingehende Untersuchung zum besorgniserregenden Anstieg von Gewaltopfern unter Kindern. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 26.437 Kinder Opfer von Straftaten wie Raub, Diebstahl oder Körperverletzung – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.
Laut der kürzlich vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik für NRW ist die Zahl der betroffenen Kinder unter 14 Jahren im Jahr 2023 stark gestiegen. Dies bedeutet einen Anstieg um 3.522 Fälle im Vergleich zu 2022 und sogar 10.811 Fälle mehr als im Vor-Coronajahr 2019. Innenminister Herbert Reul (CDU) präsentierte diese alarmierenden Zahlen Anfang April und betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Verständnisses der Situation.
Ein Blick auf die Geschlechterverteilung zeigt, dass Jungen mit 13.885 Opferfällen etwas häufiger betroffen waren als Mädchen mit 12.552 Fällen. Gleichzeitig stieg die Zahl der von Kindern und Jugendlichen begangenen Straftaten um 10,8 Prozent auf insgesamt 95.300 Fälle im Jahr 2023.
Um die Ursachen und Gründe für diesen Anstieg näher zu beleuchten, kündigte Innenminister Reul am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags eine wissenschaftliche Studie an. Diese soll die „komplexe Gesamtsituation und wechselseitigen Einflüsse der Einzelfaktoren“ genau untersuchen und fundierte, ressortübergreifende Handlungsempfehlungen erarbeiten.
„Nach der Auswertung der Ergebnisse der Studie sollen die Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinder- und Jugendkriminalität auf Optimierungsbedarf geprüft und zielgerichtet weiterentwickelt werden“, erklärte der Innenminister. Ziel ist es, effektive Strategien zu entwickeln, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder in NRW nachhaltig zu verbessern.