An deutschen Schulen herrscht brutales Chaos

Christiane Jurczik

Erst durch die Pandemie, dann Lockdown, Homeschooling, Schulen auf, Schulen zu. Ein nicht enden wollendes Auf und Ab – gepaart mit Ungewissheit, der Angst selbst krank zu werden und dem Gefühl der Machtlosigkeit, schlugen sich Deutschlands Schüler die letzten Jahre durch den Alltag.

Spurlos ist das nicht an ihnen vorüber gegangen, denn was sie in ihrer Freizeit vermehr gemacht haben ist in den sozialen Netzwerken zu finden. Neuesten Studie zufolge verbrachten die Schüler ca. 10 Stunden im Netz – mit laufender Steigerung. Welche Auswirkungen die digitale Welt auf unsere Kinder hat kann man sich vorstellen. Sie werden nicht nur psychisch und körperlich krank, sie verlieren auch die Realität vor Augen und vermischen die virtuelle Welt mit der Realen. Es entgleisen den Heranwachsenden der Zugang zu wahren Werten und Gefühlen. Da es in Deutschland auch keinen ausreichender Schutz für Kinder zu Gewalt und Pornografie im Netz gibt, lassen die Folgen einer solchen (auch politischen) Verwahrlosung und Nicht-Achtung des Schutzes der Kinder nicht lange auf sich warten - wobei da auch noch die Pflicht der Eltern eine Rolle spielt.

Einige dieser fatalen Folgen kann man nun an den Schulen sehen. Was sich dort abspielt spiegelt die Defizite der Kinder und ihre respektlose Art wieder. Defizit in Sachen Frustrationsgrenzen. Sie prügeln sich nämlich nicht nur untereinander, nein, sie gehen auch immer häufiger mit brutaler Gewalt auf Lehrer zu – und dies mit Unterstützung ihrer Eltern (weil Prinz und Prinzessin ja immer Recht haben und generell unschuldig sind!). Diese Gewalt nimmt immer mehr zu und äußert sich nicht nur verbal. Wenn zum Beispiel Eltern nicht mit der Schulnote zufrieden sind werden sie ausfallend und beleidigend, erklärt auch VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann gegenüber dem Präventionsportal „Polizei, dein Partner“ von der Gewerkschaft der Polizei. „Ich kenne einen Fall, bei dem eine Lehrerin von einem Vater mit dem Ellbogen gegen eine Wand gedrückt wurde, weil ihm die Note seiner Tochter nicht passte.“

Laut einer Umfrage des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) hat sowohl die verbale als auch die körperliche Gewalt gegen Lehrerinnen und Lehrer zwischen 2018 und 2020 deutlich zugenommen. Demnach berichteten 45 Prozent der befragten Schulleiter im Jahr 2018, dass es in den letzten fünf Jahren an ihrer Schule Fälle gab, in denen Lehrer beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Im Jahr 2020 gaben rund 60 Prozent der Schulleiter an, dass es in den letzten fünf Jahren zu psychischer Gewalt gegen Lehrer kam. Auch die körperliche Gewalt gegen Lehrer nahm offensichtlich zu. Während 2018 rund 16 Prozent der Schulleiter angaben, dass es zu körperlichen Angriffen auf Lehrer kam, waren es im Jahr 2020 schon 23 Prozent der Schulleitungen, die von derartigen Fällen berichteten, schreibt 24vite.de am 21.07.22.

Es ist wirklich erschreckend und traurig zu wieviel Gewalt Kinder und Eltern fähig sind!

Außerdem gibt es Berichte über Beleidigungen, Bedrohungen und Schläge. Andere Lehrer wiederum erzählen, sie seien bespuckt oder in den Bauch getreten worden. Dabei nimmt die Gewalt gegen Lehrer nach Einschätzung des Deutschen Lehrerverbandes gerade an Brennpunktschulen zu. Die Gewalt gegen Lehrer geht bis zum Cyber-Mobbing, wo sie im Internet als KZ-Mitarbeitern bezeichnet wurden und würden Nazi-Methoden in der Schule anwenden, fremde Menschen bedrohen und beleidigen sie, ein Vater startete eine Hetzkampagne auf Messenger Diensten.

Könnte eine liebevolle und zugleich strengere Erziehung mit Respekt vor Autoritäten, wie Lehrer, Polizei, Sanitäter usw. mit Schutz und Aufklärung auf das, was Kinder im Netz sehen und auch selbst verbreiten ein Stückchen Verbesserung bringen? Eltern sind gefragt sich wieder mehr mit dem Thema Respekt und Erziehung auseinander zu setzten anstatt fragwürdige Noten mit Gewalt bei Lehrern einzufordern.