Aktuelle Studie zeigt: Ein Viertel aller Schüler haben psychische Auffälligkeiten
(Aktion Kinder in Gefahr - DVCK e.V.) Besorgniserregend sind die steigenden Zahlen der psychisch auffälligen Schüler in Hessen. Vor allem bei älteren Kinder sind Depressionen inzwischen weit verbreitet.
Dazu zählen Sprech- und Sprachstörungen bis hin zu Depressionen, berichtet die dpa am 05.02.20 vorab über die Studie. Betroffen seien vor allem ältere Jugendliche. Für die Studie wurden die Daten von 90.000 Schülern bis zum Alter von 17 Jahren durch die Universität Bielefeld ausgewertet. Verwendet wurden dabei die Daten aus den Jahren 2016 und 2017.
Sie fühlen sich allein, unverstanden oder antriebslos: Nach einer neuen DAK-Studie leidet fast jeder dritte Schüler unter depressiven Stimmungen. An Haupt- und Realschulen sind deutlich mehr Schüler als an Gymnasien betroffen.
In der Studie geben 24 Prozent der Schüler an, „oft da zu sitzen und nichts tun zu wollen“. Jeder zehnte Befragte stimmt der Aussage zu „kein Mensch versteht mich“. Dabei steigt der Anteil der Schüler mit depressiven Stimmungen mit zunehmendem Alter stetig an:
Von 23 Prozent im 11. Lebensjahr auf 33 Prozent im 18. Lebensjahr. Der Anteil von Jungen und Mädchen ist bei den Betroffenen nahezu gleich. Allerdings sind die Probleme je nach Schulform sehr unterschiedlich. An Haupt- und Realschulen ist die Zahl der betroffenen Schüler mit 32 Prozent deutlich größer als an Gymnasien mit 24 Prozent. Bei Schülern mit Migrationshintergrund liegt der Anteil mit 36 Prozent besonders hoch.
Problemen aus dem Weg gehen
Die Schüler leiden deutlich häufiger unter einem belastenden Klassenklima, unter starkem Leistungsdruck (43 Prozent) und Schulstress (23 Prozent) als ihre Mitschüler. Sie sind auch doppelt so oft unzufrieden mit ihren Leistungen als die Jungen und Mädchen ohne Probleme. Nach den Ergebnissen der DAK-Studie schätzen die Jungen und Mädchen mit depressiven Stimmungen ihre Lebenskompetenz im Mittel als niedriger ein. 22 Prozent der Schüler mit depressiven Stimmungen schätzen ihre Lebenskompetenz niedrig ein im Vergleich zu lediglich 6 Prozent der Befragten ohne depressive Stimmungen. „Die Betroffenen verfügen häufiger über ungünstige Bewältigungsstrategien im Umgang mit Problemen“, erklärt Projektmanagerin Silke Rupprecht von der Leuphana Universität Lüneburg. „Mehr als doppelt so viele Jungen und Mädchen mit depressiven Stimmungen (37 Prozent) gehen Problemen lieber aus dem Weg, anstatt sie aktiv zu lösen – gegenüber 18 Prozent der Befragten ohne depressive Stimmungen.“
Oft sind chronische Krankheiten Mitauslöser
Laut dem DAK-Report wurde in Hessen bei 11.000 Schülern eine Depression ärztlich diagnostiziert. Ein Anstieg von rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresreport. Statistisch gesehen leidet damit einer von 26 Schülern der elften Klassen an einer Depression. Besonders häufig betroffen seien Schüler mit chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Rheuma.