Aktion SOS Leben schreibt an das Nobelpreis-Komitee wg. Friedensnobelpreis an Präsident Obama
AnThe Norwegian Nobel Committee
Henrik Ibsens gate 51
NO-0255 Oslo
Norway
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Verwunderung haben viele Menschen auf der ganzen Welt die Entscheidung des Norwegischen Nobelpreis-Komitees vernommen, den diesjährigen Friedensnobelpreis an den US-Präsidenten Barack Obama zu verleihen. Diese Verwunderung ist durchaus nachvollziehbar, denn der neue Präsident der Vereinigten Staaten hat vehement eine Pro-Abtreibungspolitik vorangetrieben – trotz heftiger Proteste in seinem eigenen Land. Das Komitee hat nicht nur jemand für den Friedensnobelpreis ausgesucht, der bislang nichts für den Frieden auf der Welt unternommen hat, sondern außerdem noch sein eigenes Land aufgrund seiner Haltung zum Lebensschutz der Ungeborenen gespalten hat.
Besonders umstritten ist seine Unterstützung für den „Freedom of Choice Act“ (FOCA), der vorsieht, fast jeglichen Schutz der ungeborenen Kinder vor Abtreibungen auf Bundes- und Länderebene aufzuheben.
Das Sekretariat für Lebensrechtsfragen (Secretariat for Pro-Life Activities) der katholischen Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten betitelte FOCA in einem Positionspapier vom 30. August 2009 (einsehbar unter http://www.usccb.org/prolife/issues/FOCA/FOCA_FactSheet08.pdf) als die „radikalste Abtreibungsgesetzgebung in der Geschichte der Vereinigten Staaten“ (The „Freedom of Choice Act“: Most Radical Abortion Legislation in U.S. History). In diesem Dokument werden die Gefahren von FOCA für den Lebensschutz aufgezählt. Doch ebenso soll anhand FOCA die Gewissensfreiheit der Ärzte durch einen Zwang, Abtreibungen durchzuführen, aufgehoben werden (Punkt 5).
Barack Obama unterstützt nicht nur in seinem eigenen Land die Pro-Abtreibungspolitik, sondern weltweit. Am 23. Januar 2009 hat Barack Obama ein Verbot, Abtreibungsfördernde Maßnahmen außerhalb der USA staatlich zu finanzieren, aufgehoben. Gleichzeitig hat sich der US-Präsident für die finanzielle Förderung der Familienplanungsprogramme der Vereinten Nationen, die die Erleichterung von Abtreibungen vorsehen, genehmigt. Die Nominierung von Susan Rice als Botschafterin der Vereinigten Staaten gegenüber der UN ist Teil dieser Pro-Abtreibungspoltitik, denn sie setzt sich für die Ratifizierung des „Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“ (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women - CEDAW) ein, die die Legalisierung der Abtreibung vorsieht.
Hinsichtlich Bioethik ist die Einstellung von Barack Obama kaum besser. Anfang März 2009 sorgte er mit einem Erlaß dafür, dass die Einschränkungen für die Forschung mit embryonalen Stammzellen aufgehoben wurden, die sein Vorgänger, Präsident George W. Bush, hinsichtlich der staatlichen Finanzierung der Forschung eingeführt hatte. Präsident Obama hat ebenfalls das von Präsident Bush 2003 eingeführte und richterlich bestätigte Verbot der grausamen „Teilgeburts-Abtreibung“ („partial-birth“ abortion) wieder genehmigt.
Die Journalistin und Historikerin Lucetta Scaraffia in der italienischen Dienstagsausgabe der halb-offiziellen Vatikanzeitung L’Osservatore Romano erinnerte in einem Artikel daran, es gebe nicht nur Kriege im Iran oder Afghanistan, sondern „auch einen Krieg gegen Ungeborene“. Und gerade in den USA mit seinen jährlich über eine Millionen im Mutterleib getöteten Kindern findet ein solcher Krieg statt.
Mutter Teresa von Kalkuta, Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin von 1979, hatte schon immer Abtreibungen mit Kriegen verglichen, weil in beiden Fällen eine hohe Zahl von „Gefallenen“ zu beklagen seien. Abtreibung bezeichnete Mutter Teresa als „den größten Friedenszerstörer heute, [...] denn Abtreibung ist Krieg gegen unschuldige, ungeborene Kinder“, und fügte hinzu: „Abtreibung tötet zwei: das Kind und das Gewissen der Mutter.“
Die oben erwähnten Punkte sind nur eine kleine Auswahl aus den vielen politischen Maßnahmen, die Präsident Barack Obama zu diesem Thema schon durchgeführt hat und noch plant. Eine umfassende Auflistung aller Maßnahmen, die den Schutz der ungeborenen Kinder vor Abtreibungen so gut wie vollständig abschaffen sollen, kann unter dem Link http://www.lifesitenews.com/ldn/2009/may/09050808.html gelesen werden.
Kaum ein Präsident der Vereinigten Staaten hat es geschafft, in so kurzer Zeit so viele Menschen in seinem eigenen Land gegen sich aufzubringen. Und der wesentliche Grund dafür ist seine markante Pro-Abtreibungspolitik ist. Das Gewissen vieler Menschen in den Vereinigten Staaten wurde wachgerüttelt und seitdem hören die Proteste gegen Präsident Obamas Politik nicht mehr auf. Mitnichten ist er für die Menschen dort ein Zeichen der Hoffnung, wie das Komitee zur Vergabe des Friedensnobelpreises als Entscheidungsgrund angegeben hat. Deshalb äußere ich hiermit nicht nur meinen Protest gegen die Vergabe des Friedensnobelpreises 2009 an US-Praäsident Barack Obama, sondern plädiere für die Rücknahme dieser Entscheidung des Nobel-Komitees. Präsident Obama hat diesen Preis wirklich nicht verdient!
Mit freundlichen Grüßen
Benno Hofschulte
Aktion SOS Leben an der March for Life in Washington