Adipositas bei Kindern: Ein wachsendes Gesundheitsrisiko

Adipositas bei Kindern: Ein wachsendes Gesundheitsrisiko

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Die steigende Rate von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das weitreichende Auswirkungen auf ihre Zukunft hat. Im Vergleich zu ihren normalgewichtigen Altersgenossen haben übergewichtige und adipöse Kinder ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen, darunter Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Atemwegsprobleme und orthopädische Beschwerden.

Traditionell wurden Strategien zur Bekämpfung von Adipositas bei Kindern hauptsächlich auf Lebensstilinterventionen wie Ernährungsumstellung und Bewegungsförderung ausgerichtet. In jüngster Zeit haben jedoch neu zugelassene Arzneimittel sowie Wirkstoffe in klinischer Prüfung die Möglichkeit eröffnet, alternative Behandlungsoptionen anzubieten, insbesondere für Kinder und Jugendliche, bei denen herkömmliche Maßnahmen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen konnten.

Die neuesten Daten aus der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) des Robert Koch-Instituts zeigen, dass die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf einem alarmierenden Niveau stabilisiert ist. Die Studie ergab, dass 15,4% der Kinder und Jugendlichen übergewichtig sind, während 5,9% an Adipositas leiden. Interessanterweise wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt, jedoch sind Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen deutlich häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Daten vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie erhoben wurden und möglicherweise nicht die jüngsten Veränderungen in den Lebensgewohnheiten und Ernährungsmustern der Kinder widerspiegeln. Mit der Zunahme von Schulschließungen, verminderter Freizeitaktivität und verstärkter Bildschirmzeit könnte sich die Prävalenz von Adipositas wieder erhöht haben, wie neuere Studien nahelegen.

Die Diagnose von Übergewicht und Adipositas bei Kindern erfordert eine spezifische Berücksichtigung des Alters und Geschlechts, da feste Grenzwerte des Body-Mass-Index (BMI) nicht ausreichend sind. Geschlechtsspezifische BMI-Altersperzentilen sind entscheidend für eine genaue Bewertung. Zusätzlich zur BMI-Messung können Methoden wie die Hautfaltenmessung oder die Bioimpedanzanalyse verwendet werden, um den Körperfettanteil zu bestimmen.

Angesichts der alarmierenden Zunahme von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist es unerlässlich, dass Präventionsstrategien verstärkt werden, um die langfristigen gesundheitlichen Folgen einzudämmen. Die Förderung eines gesunden Lebensstils, einschließlich ausgewogener Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität, bleibt von entscheidender Bedeutung, während gleichzeitig innovative Behandlungsoptionen weiterentwickelt werden, um Kindern mit Adipositas wirksame Unterstützung zu bieten.

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Wir dürfen nicht erwarten, dass die Politiker sich mit dieser Katastrophe von sich aus auseinandersetzen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie heute unseren Appell „Aktionsplan gegen die Verwahrlosung der Kindheit“ unterschreiben: https://www.aktion-kig.eu/aktionsplan-gegen-die…/