4500 beim "Marsch für das Leben" am 21. September in Berlin/Bericht von Felizitas Küble
Felizitas Küble, Christoferus-Werk in Münster
Beim Berliner “Marsch fürs Leben” am gestrigen Samstagnachmittag
gaben über 4500 Menschen ein öffentlichkeitswirksames Zeugnis für
Lebensrecht und Menschenwürde. Der Demonstrationszug war vor allem von
Jugendlichen und Familien mit Kindern geprägt.
Wie seit Jahren üblich, hatten sich linksradikale Gruppen,
extrem-feministische Initiativen und Aktivisten aus der schwulen Szene
zusammengerottet, um durch Provokation und Randale ihren sog. “kreativen
Protest” kundzutun.
Im Grunde wirkte die “Gegen-Demo” mit ihren höchstens 200 Leuten
aber lächerlich gegenüber unserem eindrucksvollen Schweigemarsch mit
seinen über 4500 Teilnehmern.
Meist liefen die lautstarken
Abtreibungsbefürworter wie eine Art Wanderdüne neben unserem mächtigen
Demonstrationszug her.
Schon während unserer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt begannen die Störaktionen der Gegner.
Martin Lohmann, der Vorsitzende des BVL (Bundesverband Lebensrecht), rief den Protestlern zu, ihr wildes Treiben sei kein Zeichen von Vernunft: “Intelligente Menschen hören auf Argumente!”, erklärte er unter starkem Beifall der Lebensrechtler.
Außerdem ging Lohmann auf den Dauerspruch von der
“Selbstbestimmung” ein, den die Gegenseite ständig im Munde führte; er
erklärte, Abtreibung sei keine Selbstbestimmung, sondern Fremdbestimmung gegen wehrlose Menschen, denen ihr Recht auf Leben verweigert werde.
Zudem lassen sich Christen, so Lohmann weiter, gerne “bevormunden”, womit er eine weiteren Vorwurf der Linken aufgriff: “Natürlich lassen wir uns “bevormunden” - und zwar von Verstand, Geist und Herz!”
Die Protestaktionen waren wie seit Jahren üblich von primitiven Sprüchen und unfairem Benehmen geprägt:
Den Lebensrechtlern, die mit tausend weißen Holzkreuzen
durch die Innenstadt Berlins zogen, wurden von den Störern mehrere
Kreuze entwendet; diese wurden auf den Kopf gestellt bzw. nach unten
gehalten – das ergibt symbolisch ein antichristliches Nerokreuz.
Vielfach wurden die Holzkreuze von Chaoten verächtlich auf den Boden geworfen.
Da sich Linksradikale mehrfach hinterlistig in unsere Demo
hineinschlichen, konnten sie uns Holzkreuze wegnehmen und unseren
Schweigemarsch lautstark mit ihren dreisten Sprüchen stören.
Als wir über die Spreebrücke in Richtung evangelischer Dom
zogen, sah ich selber ein weißes Holzkreuz im Wasser schwimmen, das von
Randalierern in die Spree geworfen wurde
Die schriftlichen oder mündlichen Sprüche der linken Chaoten waren teils beleidigend (“Schweine!” - “Rechtsradikale!” – “Lebensschützer sind Kindesmißbraucher!”) oder dümmlich und Marke Asbach-Uralt: “Mein Bauch gehört mir!” – “Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine” – “Eure Kinder werden so wie wir!” etc.
Einige ihrer Parolen waren staats- bzw. religionsfeindlich: “Deutschland
abtreiben”, “Deutschland verhüten”, “Kein Gott, kein Staat, kein
Patriarchat”, “Gegen jede Religion – Ja zur Emanzipation”).
Mehrfach skandierte die wildgewordene Meute den gotteslästerlichen Spruch: “Nieder mit Jesus!”
Mitunter bewiesen die Randalierer auch schwarzen “Humor”, zB. mit ihrem ständigen ironischen Ruf:
“Wir sind die Perversen, wir sind euch auf den Fersen!” – oder:
“Hätt´ Mama mich abgetrieben, wär ich euch erspart geblieben!” - Zudem bezeichneten sich die Gegendemonstranten selber als Linksradikale mit ihrer Parole: “Kondome! Spirale! Linksradikale!”
Kein Wunder, daß viele Passanten buchstäblich mit offenem
Mund vor lauter Erstaunen auf das auffällige Geschehen schauten:
einerseits tausende von schweigenden Lebensrechtlern, andererseits eine Horde von Schreihälsen mit absonderlichen Parolen.
Die Polizei hatte ingesamt wohl ca. 50 Mannschaftswagen und
tausende Beamte und Sicherheitskräfte im Einsatz, um uns friedlich
demonstrierende Lebensrechtler vor den Randalierern zu schützen, die
sich mehrfach Handgemenge mit der Polizei lieferten.
Bereits in der ersten Phase des Schweigemarsches (Nähe Bundeskanzleramt) setzten sich ein halbes Dutzend sog. “Femen” halbnackt in Szene und schrien
hysterisch herum; sie wurden von Polizeibeamten und Ordnern ziemlich
schnell weggedrängt. Die Frauen hatten ihren nackten Oberkörper mit Parolen beschmiert (zB. “Mein Körper, mein Recht”, “Gott ist tot”).
Ein großer Teil der Polizisten schien bewaffnet. Es gab zu Beginn unserer Demonstration auch zwei Beamte “hoch zu Roß”
Als wir den Schweigemarsch beendeten, begann unsere
ökumenische Andacht auf dem weitläufigen Platz zwischen evangelischem
Dom und antikem Museum. Wir hielten eine Schweigeminute “für die, die so laut sind” - denn der wilde Protest setzte sich fort:
Als der Gottesdienst schon angefangen hatte, begaben sich
zwei Randalierer provokativ vor das Podest mit den Geistlichen und
küßten sich demonstrativ. Die beiden Männer wurden bald von Ordnern
abgedrängt.
In seiner Predigt erwähnte der evangelikale Theologe und Vorsitzende des Bibelbundes, Michael Kotsch, es
sei aufschlußreich, daß die Gegenseite kein einziges Argument
vorbringen könne, weshalb es angeblich richtig sei, ungeborene Kinder zu
töten; stattdessen würde gegen das vermeintliche “Patriarchat”
protestiert oder sonstige Nebenkriegsschauplätze beschworen, die mit dem
Abtreibungsthema als solchem nichts zu tun haben.
Als Martin Lohmann sich
abschließend im Namen aller Teilnehmer beim Sondereinsatzkommando der
Polizei für den starken Schutz bedankte, den wir in den letzten Stunden
erhalten hatten, brandete langanhaltender Beifall auf.
Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb-online) gestern berichtete, haben sich Politiker rot-grüner Parteien mit den Gegendemonstranten solidarisiert:
“Parlamentarier von SPD, Grünen und Linkspartei aus dem
Bundestag und dem Berliner Abgeordnetenhaus unterstützten den Protest.
Es müsse gewährleistet werden, dass Frauen ohne Schikanen und Ausüben
von Druck ihr Selbstbestimmungsrecht wahrnehmen können, sagte die
SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl.”