25 Prozent der deutschen Schüler erreichen in Mathematik nur die niedrigsten Kompetenzstufen

25 Prozent der deutschen Schüler erreichen in Mathematik nur die niedrigsten Kompetenzstufen

Deutschlands Grundschüler befinden sich im internationalen Vergleich weiterhin im Mittelfeld, wenn es um ihre Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften geht. Das zeigt die aktuelle TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study), deren Ergebnisse alle vier Jahre veröffentlicht werden. Im Vergleich zum internationalen Durchschnitt schnitten die getesteten Viertklässler besser ab, blieben jedoch hinter den Spitzenreitern aus Asien und einigen europäischen Ländern wie Polen und England zurück.

Leistungen stabil trotz Pandemie

Die Corona-Pandemie hat die Schulen in Deutschland vor große Herausforderungen gestellt, mit Schließungen, Wechselunterricht und hohen Krankheitsausfällen. Dennoch zeigt die TIMSS-Studie, dass die Leistungen der Viertklässler im Vergleich zu 2019 stabil geblieben sind. Es gab keine deutlichen Einbrüche, obwohl der Unterricht zwischen 2020 und 2022 stark beeinträchtigt war.

Jedes vierte Kind mit großen Defiziten in Mathe

Besorgniserregend ist weiterhin, dass 25 Prozent der Kinder in Mathematik nur die niedrigsten Kompetenzstufen erreichen. Diese Kinder verfügen lediglich über grundlegende Kenntnisse und können einfachste Aufgaben lösen. Für sie könnte der weitere Mathematikunterricht in der Sekundarstufe schwierig werden. Auf der anderen Seite gab es auch positive Entwicklungen: Der Anteil der Schüler, die fortgeschrittene Leistungen in Mathematik zeigen, stieg leicht von 6 auf 8,3 Prozent.

Leichte Verschlechterung in Naturwissenschaften

Während die Mathematik-Ergebnisse stabil blieben, verschlechterten sich die Leistungen in den Naturwissenschaften geringfügig. Die Punktzahl der deutschen Viertklässler sank im Vergleich zu 2019 von 518 auf 515. Im langfristigen Vergleich zeigt sich ein deutlicherer Rückgang, denn 2007 lag die Punktzahl noch bei 525.

Soziale Herkunft bleibt entscheidend

Ein bekanntes Problem bleibt die starke Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft der Kinder. Kinder aus einkommensschwachen Familien haben in Mathematik und Naturwissenschaften weiterhin deutlich schlechtere Ergebnisse.

Internationale Unterschiede

Spitzenleistungen erzielten erneut Schüler aus asiatischen Ländern wie Singapur, Taiwan und Südkorea. In Europa schnitten England, Polen und Litauen am besten ab.

An der TIMSS-Studie 2023 nahmen weltweit rund 360.000 Viertklässler aus über 60 Ländern teil, darunter etwa 4.400 Schüler aus Deutschland. Die Tests umfassten Aufgaben aus den Bereichen Mathematik, Geometrie, Biologie, Physik, Chemie und Geografie. Beispielsweise sollten die Schüler berechnen, wie oft ein Rechteck in ein größeres Quadrat passt, oder erklären, warum Plastikmüll im Meer gefährlich für Tiere ist.

Fazit: Deutschlands Grundschüler halten sich im internationalen Vergleich solide, doch gerade bei leistungsschwachen Schülern besteht weiterhin großer Handlungsbedarf, um die Grundlagen zu stärken und die Chancengleichheit zu verbessern.