19 Jahre laufende Studie zeigt wie wichtig soziale Fähigkeiten bei Kindern sind

(DVCK - Aktion Kinder in Gefahr) Die sozialen Fähigkeiten haben in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen und sind in den meisten Jobs unsagbar wichtig.

Soziale Intelligenz setzt neben der Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren, ein Verständnis für andere Menschen und deren Verhalten voraus. Je besser Kinder in der Lage sind, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen und zu deuten, desto leichter fällt ihnen die Kommunikation.

Die frühen Jahre eines Menschen haben einen großen Einfluss darauf, wie erfolgreich er im späteren Leben sein wird. Deshalb legen Eltern einen großen Wert auf die Bildung. Grundschulkinder lernen bereits Fremdsprachen und besuchen zusätzlich zum regulären Unterricht noch Musikschulen oder sind in Sportvereinen angemeldet. Sogar im Kindergarten ist die Vermittlung von Wissen ein wichtiger Bestandteil des Alltags.

Doch wie eine Studie, die Menschen vom Kindergarten bis ins junge Erwachsenenalter begleitet hat, zeigt, sind es nicht nur die schulischen Fähigkeiten, die Kinder im Unterricht lernen, die den Erfolg im späteren Leben beeinflussen. Stattdessen bestimmen die emotionalen und sozialen Fähigkeiten eines Kindes, wie wahrscheinlich es beispielsweise studieren oder kriminell werden wird.

Fähigkeiten wie Teilen, Helfen oder Zuhören sind von großer Bedeutung

„Wir haben untersucht, ob die Sozialkompetenz im frühen Kindesalter Lebensereignisse voraussagen kann, die bis zu zwei Jahrzehnte in der Zukunft liegen. Wir haben solche Ereignisse, die das persönliche Wohlergehen im Allgemeinen repräsentieren, bewertet und außerdem die Bereiche Bildung, Arbeit, Kriminalität, Drogenkonsum und psychische Gesundheit untersucht“, erklären die Autoren der Studie, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „American Journal of Public Health“ veröffentlicht wurde.

Die Daten wurden mithilfe verschiedener Informationsquellen gesammelt. Die Forscher haben Kindergartenpädagogen über die soziale und emotionale Kompetenz der Fünfjährigen befragt und Lehrer gebeten, Fähigkeiten wie Teilen, Helfen, Zuhören oder Problemlösen zu beurteilen. Außerdem haben die Studienautoren Selbstberichte der Probanden und öffentliche Aufzeichnungen ausgewertet.

Die Studie zeigt jedoch nicht nur die positiven Effekte einer hohen sozialen Kompetenz im jungen Alter. Es wird auch deutlich, dass geringe soziale und emotionale Fähigkeiten nicht nur die Erfolgschancen verringern, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für Kriminalität und Drogenmissbrauch steigen lassen. Fünfjährige, die im Kindergarten Schwierigkeiten hatten, mit anderen zusammenzuarbeiten oder Konflikte zu lösen, hatte später sowohl Probleme in der Schule als auch rechtliche Probleme im Erwachsenenalter.

Die Ergebnisse haben damit nicht nur eine große Bedeutung für Eltern, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Gute Nachrichten gibt es für alle, deren Kinder bereits zu alt für den Kindergarten sind, denn auch im Schulalter ist es noch nicht zu spät, emotionale oder soziale Fähigkeiten zu trainieren, um die Zukunft positiv zu beeinflussen.

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